Plötzlich Pflegebedarf. Wohin jetzt?
Eine Operation, ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung können eine Auswirkung auf die Selbstständigkeit und einen Bedarf an persönlicher Unterstützung im täglichen Leben zur Folge haben. Wo und wie finde ich kurzfristig Hilfe? Expertinnen vom Entlassungsmanagement beraten Patienten und deren Angehörige und geben einen Überblick über die wichtigsten Anlaufstellen.
Vorwiegend betrifft es ältere Menschen, die nach einer Operation auf Unterstützung angewiesen sind. Aber auch jüngere Menschen, die beispielsweise nach einem Sport- oder Verkehrsunfall in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind und alleine wohnen, benötigen für einen absehbaren Zeitraum fremde Hilfe.
Entlassungs-
management am Klinikum Wels-Grieskirchen
Am Klinikum Wels-Grieskirchen gibt es seitens der Pflege eine eigene Einrichtung „Entlassungsmanagement“ an beiden Standorten, Wels und Grieskirchen. Die Expertinnen sind Diplomierte Pflegekräfte und ausgebildete „Case- und Care-Managerinnen“. Das Team vom Entlassungsmanagement unterstützt Patienten, die sich stationär im Klinikum befinden, und deren Angehörige in allen Belangen rund um Pflege und Betreuung. Insgesamt werden von den unterschiedlichen Abteilungen pro Jahr rund 3.850 Zuweisungen an das Entlassungsmanagement zur Betreuung übermittelt.
Einen Überblick verschaffen
Wer unterstützt mich bei der Körperpflege? Wer wechselt meinen Verband? Wer hört mich, wenn ich Hilfe benötige? Wo stelle ich einen Antrag auf Pflegegeld? Mit diesen und weiteren Fragen sind Betroffene - Patienten wie Angehörige - plötzlich konfrontiert. „Wenn man noch nie in der Situation war, sich mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen, ist man im ersten Moment oft überfordert“, sagt Sonja Schlichtner vom Entlassungsmanagement am Klinikum Wels-Grieskirchen.
„Denn plötzlich muss es sehr schnell gehen, eine geeignete Lösung für alle offenen Fragen zu finden. Wir helfen, indem wir eine Übersicht über alle Möglichkeiten geben und die notwendigen Informationen und Unterlagen zur Verfügung stellen, damit die Bezugspersonen unserer Patienten eine zeitnahe Versorgung außerhalb des Krankenhauses organisieren können.“
DGKP Sonja Schlichtner, Case & Caremanagerin, Entlassungsmanagement Klinikum Wels-Grieskirchen
Rechtzeitig planen und vorbeugen
„Es ist wichtig, sich frühzeitig Gedanken über die Betreuung und Pflege nach dem Krankenhausaufenthalt zu machen – am besten bereits schon vor dem Eingriff“, gibt die Pflegeexpertin weiter zu bedenken. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung hat Sonja Schlichtner auch ganz allgemeine, praktische Tipps für das häusliche Umfeld: „Eine möglichst barrierefreie Einrichtung kann sich jedenfalls bezahlt machen. Ebenso sollten im Haushalt ‚Stolperfallen‘ vermieden werden.“ Weitere Tipps und den Überblick über das Pflege- und Betreuungsangebot gibt die Expertin beim Klinikum Wissensforum „Wohin jetzt? Orientierung im Gesundheitssystem“ am 24. April 2024.
Stand: April 2024
Bildquelle: © Nik Fleischmann