Muttermalvorsorge
Venenuntersuchung
Abteilungsleitung:
Primarius
MR Dr.
Werner
Saxinger
MSc
Sekretariat Tel:
+43 7242 415 2347

E-Mail:

Abteilung für
Haut- und Geschlechtskrankheiten

Schwerpunkt:
Dermatochirurgie

Dermatochirurgie

Melanomchirurgie

Nicht jedes Muttermal ist harmlos. Bei schweren Überdosierungen an UV können dauerhafte Schäden in der DNA der Hautzellen entstehen und der natürliche Reparaturmechanismus funktioniert nicht mehr.

Ein Melanom entsteht

Ein malignes, also bösartiges, Melanom entwickelt sich aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten in der Basalzellschicht der Epidermis. In der Initialphase wird die Erbinformation durch Einflüsse, wie das UV-Licht, im Zellkern beschädigt. In Phase 2 vermehren sich die geschädigten Zellen. Phase 3 wird als Tumorprogressionsphase bezeichnet − es entsteht das eigentliche Melanom. Am Anfang ist es noch auf die Oberschicht beschränkt (Melanoma in situ), die weder Blut noch Lymphgefäße enthält. Im nächsten Schritt durchbrechen die Tumorzellen die Basalzellschicht der Oberhaut in die Lederhaut. Hier erhält der Tumor Anschluss an das Blut- und Lymphgefäßsystem, sodass es zu einem Ausschwemmen der Tumorzellen kommen kann. Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, können sich bilden. Melanome entstehen nicht nur aus schon vorhandenen Muttermalen (Naevi), sondern auch auf normaler Haut, in seltenen Fällen auch auf Schleimhäuten. Angeborene Muttermale mit einer gewissen Größe oder Muttermale an Fingern oder Zehen, haben eine höhere Tendenz, im Laufe der Zeit zu entarten. Bei Frauen sind eher die Beine, bei Männern der Rücken betroffen.

Risikofaktoren

  • zu intensive Sonnenexposition
  • genetische Disposition
  • starke Hautpigmentierung
  • grundsätzlich alle Altersgruppen betroffen

Therapie der Wahl

Bei einem Melanom ist die operative Entfernung mit einem Sicherheitsabstand von einem halben bis zu zwei Zentimetern – je nach Tumordicke − die Therapie der Wahl. Die entstandenen Hautdefekte werden je nach Größe und Lokalisation mittels Dehnungsplastik, Lappenplastiken, Voll- oder Spalthauttransplantaten verschlossen. Seit 1992 wird bei einem Melanom ab einer Eindringtiefe von einem Millimeter auch der Sentinel-Lymphknoten entnommen, um feststellen zu können, ob bereits Tumorzellen über die Lymphbahnen gestreut haben.

Melanomchirurgie inkl. Sentinel node Exstirpation (Tc99 und Patentblau)

Dazu wird vor der OP um die Region des Melanoms radioaktives Material gespritzt und mittels Spezialkamera die Wanderung des radioaktiven Materials zu den nächstgelegenen Wächterlymphknoten beobachtet. Unmittelbar vor der OP injiziert der Operateur um das Melanom blauen Farbstoff, damit sich der Lymphknoten im günstigsten Fall einfärbt und rasch lokalisiert werden kann. Weist der Sentinel-Lymphknoten keine Melanomzellen auf, hat das Melanom mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht über den Lymphweg gestreut. Es ist keine weitere Operation notwendig. Findet man aber Tumorzellen im Lymphknoten, werden alle anderen Lymphknoten in dieser Region ebenfalls in einer weiteren Operation entfernt. Bei bereits metastasiertem Melanom werden alle Tumorabsiedelungen operativ entfernt. Wenn dies nicht mehr möglich ist, gibt es neben Bestrahlung, Chemotherapie und Immuntherapie die Option der Elektrochemotherapie, welche wir vor sechs Jahren als erste Abteilung Österreichs eingeführt haben.

Elektrochemotherapie – Vorreiter in Österreich

Elektrochemotherapie ist eine Mischung aus klassischer Chemotherapie und Elektrotherapie. In Kurznarkose wird ein Chemotherapeutikum injiziert, der Tumor mit speziellen Nadeln punktiert und Strom durch das Gewebe geleitet. Dadurch öffnen sich die Poren in diesem Bereich und das Chemotherapeutikum wirkt lokal im Tumor, was zu einer, im Idealfall, Verkleinerung bzw. Rückbildung des Tumors führt. Der Vorteil ist auch, dass nur eine geringe Dosis des Chemotherapeutikums benötigt wird und es kaum zu Nebenwirkungen kommt.

Alles aus einer Hand

Der Vorteil an unserer Abteilung ist das sogenannte ‚Alles aus einer Hand‘-Prinzip – von der Diagnosestellung über operative Therapie bis zur Chemotherapie bzw. Immuntherapie und Nachsorge. Pro Jahr werden an der Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten ca. 140 Melanome operativ entfernt, davon ca. 70 mit Sentinel-Lymphknoten in Allgemeinnarkose. Damit zählt die Abteilung zu den Spitzenreitern der Melanomchirurgie in Österreich.

Varizen-OP

Varizen, im Volksmund Krampfadern genannt, sind erweiterte oberflächliche Venen. Ihre Ursache liegt primär in einem verminderten Venenklappenschluss und einerVenenwandschwäche
der unteren Extremität.

Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren für Krampfadern zählt hauptsächlich genetische Veranlagung. Neben Geschlecht und Alter, Schwangerschaft und hormonellen  Einflüssensind vor allem auch Übergewicht, langes Stehen und Sitzen, enge Kleidung und Bewegungsmangel für das Entstehen der Varizen verantwortlich. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Schwere und geschwollene Beine oder nächtliche Wadenkrämpfe sind oft erste Anzeichen einer Venenschwäche. Dann sollte bereits der Facharzt aufgesucht werden, denn durch Früherkennung können schwerwiegende Folgen vermieden werden.

Diagnosestellung

Standardverfahren in der Abklärung sind die Anamnese und die klinische Untersuchung, die Duplex-Sonographie des oberflächlichen und tiefen Systems mit Farbcodierung von Flussinformationen, um morphologische und funktionelle Kriterien zu interpretieren, sowie die radiologische Darstellung des Venensystems mit Kontrastmittel (Phlebographie).

Behandlung

In der Behandlung von Venenschwächen gibt es zahlreiche chirurgische Verfahren, wie zum Beispiel die komplette oder teilweise Entfernung der betroffenen Vene durch Crossektomie und Stripping oder die Anwendung von endoluminalen Verfahren, bei welchen über Lichtfaserleiter oder Radiowellenkatheter mit Hilfe von Laser bzw. Radiowellenenergie die Vene gezielt von innen verschlossen wird. Veneneingriffe werden am Klinikum Wels-Grieskirchen von Chirurgen und Dermatologen vorgenommen. Die Operationen eignen sich hervorragend für tageschirurgische Eingriffe und werden sowohl in Wels als auch in Grieskirchen angeboten.

"An unserer Hautabteilung werden jährlich über 4.500 dermatochirurgische Eingriffe vorgenommen, davon ca. 400 Varizenoperationen in Allgemeinnarkose
oder Spinalanästhesie."

OÄ Dr. Karin Nittmann, Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten