Anna Przybilla, Turnusärztin am Klinikum Wels-Grieskirchen
Europameisterin im Triathlon
Ende Mai 2016 wird die 27-jährige Anna Przybilla überlegen Europameisterin – in ihrem erst fünften Triathlon. Über die Sprintdistanz lässt sie die Konkurrenz in ihrer Altersklasse über drei Minuten hinter sich. Wenn es nach ihr geht, waren die Age Group Europameisterschaften in Lissabon aber heuer erst der Anfang.
Die Distanz von 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen hat sie mit der absoluten Bestzeit von 1:08:52 Stunden zurückgelegt. Seit einigen Beinverletzungen ist neben ihrer Lieblingsdisziplin dem Laufen, insbesondere das Radfahren ihre Stärke. „Bei der EM hatte ich auf dem Rad zur nächsten Starterin fünf Minuten Vorsprung“, sagt Przybilla. Solche Ergebnisse lassen auf hartes Training schließen. „Seit Jänner 2015 trainiere ich nach einem speziellen Trainingsplan, meistens gemeinsam mit dem Tri Team Wels, in der Regel zwei Einheiten am Tag, manchmal auch drei. Vier bis fünf Mal pro Woche steht Schwimmtraining am Programm, drei bis vier Mal Rad- sowie Lauftraining, dazu kommen noch Kombinationstraining, Kraft- und Stabilitätstraining, je nach Plan. Das sind oft 20 Stunden pro Woche.“
Eins und zwei macht drei
Die gebürtige Kärntnerin ist im Alter von 15 Jahren mit ihrer Familie nach Wels gekommen. „Mein erster Lauf war der Kremsmünster Marktlauf. Damals war ich 16 und habe die Freude am Laufen für mich entdeckt.“ Was anfangs nur Ausgleich zum Studium war, entwickelt sich mit der Zeit zu einer Leidenschaft. Vor vier Jahren muss Przybilla nach einem Unterschenkel-Bruch schließlich auf andere Sportarten umsatteln und kommt so zum Schwimm- und Radsport. „Da ich seit gut einem Jahr aber auch wieder ohne Probleme laufen kann, ist es naheliegend, alle drei Sportarten zu kombinieren.“ Ein voller Erfolg, denn gleich bei ihrem ersten Triathlon 2015 landet sie auf Platz eins und qualifiziert sich im nächsten Bewerb für die Europameisterschaften.
Sportliche Ärztin
Mit ihrer Berufswahl ist die junge Sportlerin familiär vorbelastet, denn auch ihre Eltern sind Ärzte. Studiert hat Przybilla in Wien. „Der Sport ist mein idealer Ausgleich zur Kopfarbeit, beim Training kann ich mich richtig auspowern“, beschreibt sie. Seit November 2015 arbeitet sie als Turnusärztin am Klinikum Wels-Grieskirchen, derzeit am Standort Grieskirchen in der Abteilung für Innere Medizin V. Besonders interessiert sie sich für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Nicht zuletzt aufgrund der vielen Sportverletzungen, die ich bei den Sportkollegen und auch selbst immer wieder erlebe“, erklärt sie.
Faszination Triathlon
Jeder Triathlon ist für die Ärztin eine neue Herausforderung, denn: „Jeder Bewerb ist anders. Die Strecken, das Wetter, die Wechsel zwischen den Disziplinen“, meint die Triathletin. Vor allem beim Radfahren sind die Streckenverhältnisse immer wieder eine Herausforderung: „Hier macht es schon Sinn, die Strecken vor dem Bewerb einmal zu fahren, damit einen keine 90-Grad-Kurve nach einer steilen Abfahrt überraschen kann.“
Greifbare Ziele
Im Triathlon liegt die starke Wettkampfphase zwischen Juni und August: Im Sommer 2016 finden noch die Landes- und Staatsmeisterschaften über die Olympische Distanz und die Duathlon-Staatsmeisterschaft über die Sprintdistanz statt. „Auf meinem Plan steht heuer aber auch noch der Ironman 70.3 in Zell am See, Kaprun“, blickt Przybilla voraus. Die zu bewältigenden Distanzen liegen hier bei 90 Kilometer Rad, 21 Kilometer Laufen und 1,9 Kilometer Schwimmen.