Endourologischer Eingriffsraum © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann

Endourologie am Klinikum Wels-Grieskirchen

Endourologische Eingriffe ermöglichen schnelle, einfache und für den Patienten schonende Untersuchungen und Behandlungen von Prostata, Blase und Harntrakt. Genutzt werden für die minimalinvasiven Interventionen die natürlichen Zugänge zum Körperinneren. Zum Einsatz kommen optische Hilfsinstrumente, welche umgehend exakte Bilder liefern. Größere Hautschnitte und Narbenbildungen können vermieden werden, die Regenerationszeit für die Patienten ist deutlich verkürzt. Der innovative endourologische Eingriffsraum am Klinikum Wels-Grieskirchen ist mit modernsten Geräten ausgestattet und punktet mit optimaler Bildgebung bei weniger Strahlenbelastung.

"Mit endourologischen Operationen therapieren wir zum Beispiel Steinbildungen im Harntrakt oder gutartige Prostatavergrößerung", schildert Clemens G. Wiesinger, Leiter der Urologie am Klinikum Wels-Grieskirchen.

Prim. Dr. Clemens G. Wiesinger, MSc, FEBU © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann

 

"Diese minimalinvasiven Eingriffe eignen sich aber auch in vielen Fällen für die Entfernung von Tumoren aus dem Harntrakt und für das Durchführen von Laserchirurgie."

Prim. Dr. Clemens G. Wiesinger, FEBU, MSc, Leiter der Abteilung für Urologie am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Viele Vorteile durch Endourologie

Im Vergleich zu traditionellen offenen chirurgischen Verfahren bieten endourologische Eingriffe viele Vorteile. "Da kein Hautschnitt erforderlich ist, kommt es zu weniger Schmerzen, das Risiko für Komplikationen wie Infektionen und Blutungen verringert sich", sagt Claudia Falkensammer, Spezialistin für endourologische Eingriffe am Klinikum Wels-Grieskirchen. "Patienten kehren schneller zu ihren normalen Aktivitäten zurück, viele endourologische Eingriffe können sogar ambulant durchgeführt werden." Zwei der wichtigsten Vorteile seien verbesserte Diagnosen und eine effektivere Behandlung, so Falkensammer.

OÄ Dr. Claudia Falkensammer, Abteilung für Urologie, Klinikum Wels-Grieskirchen © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann

 

"Endourologische Verfahren ermöglichen es uns, direkt in den Harntrakt zu blicken, noch präzisere Diagnosen zu stellen und so eine Vielzahl von Harnwegserkrankungen effektiv zu behandeln – etwa Harnblasentumore, Nieren- oder Blasensteinen, Engstellen in Harnleiter und Harnröhre oder eine Prostatavergrößerung."

OÄ Dr. Claudia Falkensammer, Abteilung für Urologie, Klinikum Wels-Grieskirchen

Schonende Behandlung bei Harnsteinen

Der endourologische Eingriffsraum am Klinikum Wels-Grieskirchen verfügt über das flexible Nautilus-Röntgen. "Die Röntgenröhre kann unter der Liege positioniert werden, was zu mehr Strahlenschutz bei optimaler Bildgebungsqualität führt", so Wiesinger. Ein Anwendungsbeispiel ist die endourologische Steintherapie. "Bei Urolithiasis, auch bekannt als Harnsteinbildung, entstehen harte, steinähnliche Massen in verschiedenen Teilen des Harnsystems, einschließlich der Nieren, der Blase und der Harnleiter, wenn im Urin Kalzium, Oxalat und manchmal Harnsäure überkonzentriert sind bzw. wenn Harnabflussstörungen vorliegen", erklärt Samir Mirtezani, Leiter der Steinsprechstunde am Klinikum Wels-Grieskirchen. Je nach Lage und Größe der Steine kann die Symptomatik stark variieren.

"Bei einigen Patienten treten keine Symptome auf, andere leiden an starken Schmerzen, Blut im Urin, Harnwegsinfektionen oder häufigem Wasserlassen. Um das Risiko zu verringern, ist es wichtig, viel Wasser zu trinken und sich ausgewogen zu ernähren."Zu den Risikofaktoren zählen bestimmte Stoffwechselstörungen, Diabetes mellitus und Übergewicht. Auch einer hoher Konsum von Fruchtsaft, Energy- oder Soft-Drinks, Alkohol oder Kaffee kann die Steinbildung fördern. Schließlich bedingen auch eine genetische Veranlagung, bestimmte Berufe und Umweltfaktoren, mehrere Schwangerschaften sowie Störungen im Verdauungstrakt ein erhöhtes Risiko. In einigen Fällen kann der Urologie spezielle Medikamente verschreiben, um die Bildung von Steinen zu verhindern.

Endourologische Steintherapie

"Nicht alle Steine müssen zwingend entfernt werden", gibt Mirtezani zu bedenken.

Dr. Samir Mirtezani, Abteilung für Urologie, Klinikum Wels-Grieskirchen © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann

 

"Die Behandlung ist wiederum abhängig von der Größe und Lage des Steins sowie der Anatomie des Patienten. Kleine Steine werden oft von selbst durch den Urin ausgeschieden, während größere Steine eine medizinische Behandlung erfordern."

Dr. Samir Mirtezani, Abteilung für Urologie, Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Zur Entfernung von Steinen aus dem Harntrakt bietet die endourologische Steintherapie verschiedene Verfahren: "Bei der Ureteroskopie wird ein dünnes, flexibles Instrument durch die Harnröhre und die Blase in den Harnleiter bis zur Niere eingeführt, um Steine zu lokalisieren und zu entfernen." Weitere Therapieoptionen stellen die Percutane Nephrolithotomie (PCNL), die Blasensteinlithotripsie sowie die Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) dar. "Wichtig ist auch, nach der Behandlung regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass alle Steine entfernt wurden und sich keine neuen gebildet haben", unterstreicht Mirtezani.

Endourologischer Eingriffsraum © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann
Der endourologische Eingriffsraum am Klinikum Wels-Grieskirchen verfügt über das moderne Nautilus-Röntgen. Die flexible Röntgenröhre bietet verbesserten Strahlenschutz bei optimaler Bildgebungsqualität.

 

Stand: Juli 2024