Schrittweises Hochfahren Klinikum-Betrieb
Ab Anfang Mai wird der Betrieb im Klinikum Wels-Grieskirchen unter Einhaltung des COVID-19-Infektionsschutzes langsam wieder hochgefahren. Die Organisation der Ambulanzen und geplanten stationären Behandlungen erfolgt allerdings unter neuen Rahmenbedingungen.
„Für das stufenweise, langsame Hochfahren des Klinikum-Betriebs wurden mit den medizinischen Abteilungen Detailpläne erstellt und allgemeine Rahmenbedingungen für die Organisation der Patientenströme festgelegt“, sagt Geschäftsführer Dietbert Timmerer. „Die Auslastung wird derart geplant, dass eine situationsabhängige, vom Land OÖ vorgegebene Anzahl von Betten bzw. Intensivbetten für COVID-19-Patienten vorgehalten werden kann, derzeit 75 Betten und 15 Intensivbehandlungsplätze. Dies fordert unter anderem ein präzises und anpassungsfähiges OP-Management“, so Timmerer.
Ambulante Termine, stationäre Behandlungen
Neben entsprechenden Schutzvorkehrungen müssen als Sicherheitsmaßnahme für Patienten und Mitarbeiter die Frequenzen in den Ambulanzen niedrig gehalten werden. „Das bedeutet, dass nur jene Leistungen im Krankenhaus wahrgenommen werden sollen, die im niedergelassenen Bereich nicht möglich sind“, erklärt Thomas Muhr, Ärztlicher Leiter am Klinikum Wels-Grieskirchen. Mit Ausnahme der Akutambulanzen werden alle weiteren als Terminambulanzen geführt. Patienten sind dazu angehalten, ihre Termine pünktlich wahrzunehmen. Der Einlass durch die Schleuse ins Klinikum ist maximal eine halbe Stunde vorher gestattet. „Um die Auslastung über den Tag verteilen zu können, werden wir in einigen Fachbereichen die Ambulanzzeiten sogar ausdehnen“, ergänzt Muhr. Die Planung der stationären Eingriffe erfolgt nach medizinischer Dringlichkeit durch die entsprechenden medizinischen Abteilungen. Die ambulanten und stationären Patienten werden am Tag vor dem Aufenthalt im Klinikum von den jeweiligen Fachabteilungen zu ihren Terminen und den erforderlichen Schutzmaßnahmen informiert. Auch jene Patienten, deren geplanter Termin aufgrund der Coronakrise abgesagt werden musste, werden aktiv von den Abteilungen kontaktiert.
Akut-Versorgung zu jeder Zeit gesichert
Notfälle werden weiterhin sofort behandelt. Um für diese die Triagierung zu beschleunigen, sollen zukünftig auch Akutpatienten telefonisch angekündigt werden. Patienten mit Beschwerden kontaktieren vor dem Spitalsbesuch die Gesundheitshotline 1450, ihren Hausarzt als erste Anlaufstelle bzw. den Hausärztlichen Notdienst unter der Nummer 141. Dieser entscheidet, ob eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich ist.
COVID-19-Infrastruktur
Die Schleusen und Zugangsbeschränkungen an den Klinikum-Standorten Wels und Grieskirchen bleiben weiterhin aufrecht. Aufgrund des steigenden Patientenaufkommens bei Wiederaufnahme der planbaren Leistungen wird am Standort Wels ein zweites Zelt für Wartende bzw. Begleitpersonen aufgestellt. Die Infektionsambulanz in Wels wurde mit Mittwoch, den 29. April, auf die Isolationsstation verlegt. Dort erfolgt die weitere Abklärung von COVID-19-Verdachtsfällen, welche von der Triage aus durch Personal dorthin begleitet werden. Die Infektionsstationen an beiden Standorten sowie die Beatmungskapazitäten auf den Intensivstationen sind weiterhin für COVID-19-Patienten gerüstet.
Schutzvorkehrungen
Mit dem Besuchsverbot werden Frequenzen und somit das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduziert. Dieses ist bis auf Weiteres aufrecht. Zudem gilt im gesamten Klinikum Schutzmaskenpflicht sowie das Gebot zum Abstandhalten und zur Händehygiene. Mit Schutzwänden aus Plexiglas und der Sperre von Warteplätzen in Ambulanzen wurden weitere Schutzvorkehrungen getroffen.
Nur langsam und schrittweise Richtung Normalbetrieb
Die ersten Vorbereitungsgespräche wurden Ende April abgeschlossen, die weitere Planung erfolgt nun täglich. „Wir bedanken uns bei allen Abteilungen und unserem Qualitäts- und Risikomanagement für die rasch ausgearbeiteten Konzepte, die uns ein sicherheits- und patientenorientiertes Hochfahren des Betriebes ermöglichen“, betonen Timmerer und Muhr. Wann das Klinikum Wels-Grieskirchen wieder auf „Normalbetrieb“ laufen wird, ist von der allgemeinen Corona-Situation abhängig und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht festgelegt werden.