Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle
Als Ordenskrankenhaus gibt das Klinikum Wels-Grieskirchen der Familie einen besonderen Stellenwert. Viele der über 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Betreuungspflichten und müssen diese mit ihrer Arbeit abstimmen. Gerade in der Pflege warten viele flexible Arbeitszeitmodelle, die sowohl diesen familiären Aufgaben als auch einer attraktiven Freizeitgestaltung entgegenkommen.
„Mein Wiedereinstieg nach der Karenz war familienfreundlich“, erzählt die 42-jährige Barbara Steinböck. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin ist Mutter von zwei Kindern und arbeitet 30 Stunden in der Woche in der Anästhesie am Klinikum-Standort Wels. Wenn möglich, hat sie unter der Woche nachmittags frei, arbeitet dafür aber ab und zu am Wochenende oder im Nachtdienst.
Privatleben wird respektiert
„Meine Bedürfnisse werden bei der Diensteinteilung berücksichtigt, es wird respektiert, dass man auch ein Privatleben hat“, so Steinböck. Über persönliche Gespräche mit den Vorgesetzten lassen sich individuelle Lösungen finden.
"Wenn beide Lebensbereiche gut miteinander vereinbart werden können, ist man zufriedener im Job und erbringt eine bessere Arbeitsleistung. Das ist ein gutes Konzept – ideal für Mütter.“
DGKP Barbara Steinböck
Partnerschaftliche Aufgabenteilung
Hat die Anästhesiepflegerin montags bis donnerstags Dienst, ist sie spätestens um 13:30 Uhr zuhause. „Dann kann ich mit der Familie essen. Im Anschluss habe ich Zeit für die Freizeitaktivitäten der Kinder und kann sie auch einmal bei den Hausaufgaben unterstützen“, sagt Steinböck. Ihre Dienste am Freitag sind meist lang, dazu kommen Nacht- bzw. Wochenenddienste. Wie vielen anderen ist auch Steinböcks Familie eine partnerschaftliche Aufgabenteilung wichtig. „Ich denke, gerade die jüngeren Generationen haben mehr Erwartung hinsichtlich guter Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familienfürsorge auf Seiten beider Partner – zukunftsorientierte Arbeitgeber verfolgen deshalb eine familienfreundliche Personalpolitik.“ An freien Vormittagen nimmt sich die diplomierte Pflegekraft Zeit für ihr Hobbys oder geht Laufen. „Ein bis zwei Tage in der Woche habe ich frei. Dann kümmere ich mich um den Haushalt oder treffe mich auch mit Freundinnen“, so Steinböck. Nicht nur bei Müttern sind die flexiblen Arbeitszeitmodelle in der Pflege beliebt. „Kolleginnen und Kollegen haben in ihrer Freizeit zum Beispiel die Berufsreife nachgeholt. Manche unserer frisch gebackenen Väter reduzieren für einen gewissen Zeitraum Stunden, um die Familie zuhause zu unterstützen.“
Karriere trotz Freizeit
„Eigentlich wollte ich schon immer Krankenschwester werden. Aber andere Pflegekräfte aus der Familie haben mir damals davon abgeraten – mit der Begründung, der Pflegeberuf sei familienfeindlich“, so Steinböck. Deshalb arbeitete sie zuerst als Versicherungskauffrau, bevor sie 2005 doch mit der Pflegeausbildung startete. „Mein Arbeitszeitmodell ist absolut familienfreundlich. 2023 habe ich noch die Sonderausbildung Anästhesiepflege absolviert. Mit 35 Stunden in der Woche war das dann schon viel, aber es hat sich gelohnt. Mein Job macht mir Spaß und in meinem Team fühle ich mich gut aufgehoben.“ Ihr Tipp an die Jungen: „Schaut euch die Pflege an, auch einmal über längere Zeit – vielleicht über ein freiwilliges soziales Jahr.“
Stand: Februar 2024