med congress
Für Ärzte in Ausbildung zum Allgemeinmediziner gibt es am Klinikum Wels-Grieskirchen seit Juni ein eigenes Ausbildungsformat: Unter der Leitung von Ausbildungskoordinator Friedrich Prischl konzipieren Ärztliche Direktion und Turnusärzte-Vertreterinnen die Veranstaltungsreihe med congress, welche bereits für rund 40 Teilnehmer gestartet wurde.
Als regionales Versorgungszentrum und größtes Ordensspital Österreichs ist das Klinikum Wels-Grieskirchen nicht nur Vorreiter in der Gesundheitsversorgung Oberösterreichs, sondern setzt auch Schwerpunkte für eine qualifizierte, praxisnahe Ausbildung für die Ärzte von morgen. Im Anschluss an die Basisausbildung „med basic“ ist nun auch ein besonderes Angebot für den Bereich der Allgemeinmedizin geschaffen.
Persönlicher Erfahrungs- und Wissensaustauch
Einmal pro Quartal findet für Ärzte in Ausbildung zur Allgemeinmedizin ein „med congress“ statt. Primäres Ziel der Veranstaltungsreihe ist, voneinander zu lernen und durch Praxiserfahrungen den Übergang vom vermittelten Wissen zum Selbsterwerb von Wissen zu meistern. Die Fallpräsentationen und kurzen Übersichten der Jungärzte tragen dazu wesentlich bei. Erfahrene Spezialisten des Klinikums bringen ihre Expertise ein und stehen für Fragen zur Verfügung. Somit ist die med-congress-Reihe auch eine ideale Prüfungsvorbereitung.
Turnusäzte schildern ihre Eindrücke vom ersten med congress
„Die Vorträge wurden sehr praxisorientiert gehalten – vom Erstkontakt bis zur Diagnose und Therapie, auch mit ganz alltäglichen Stolpersteinen zwischendrin. Da die Vorträge VON Kollegen, die man aus dem Alltag kennt, FÜR Kollegen gehalten wurden, waren sie auf Augenhöhe. Die anschließende Fachinformation durch die jeweiligen Oberärzte hat uns die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen, für die in der klinischen Routine oft nicht Zeit ist.“
„Sehr interessant fand ich, dass Beispiele aus dem Berufsalltag präsentiert wurden. Die praxisnahen Fallpräsentationen waren lehrreich und wurden mittels vertiefender Aufarbeitung der Themen durch Vorträge der Fachärzte und anschließende gemeinsame Diskussion gut ergänzt. Insgesamt würde ich die erste med-congress-Veranstaltung als sehr gelungen bezeichnen.“
„Die Fortbildungsveranstaltung, in der Turnusärzte Patientenfälle aus dem Arbeitsalltag präsentieren und ein Facharzt eine zu Krankheit und Therapie passende Präsentation hält, ist auch für die Zuhörer lehrreich, für den Berufsalltag eines Allgemeinmediziners relevant und genau auf dem richtigen Niveau gehalten. Die Veranstaltung unterstreicht für mich das aktive Bestreben des Klinikums, die Ausbildung zum Allgemeinmediziner konstant zu verbessern.“
Interview mit Dr. Lucas Scagnetti
KLINIKUM: Was schätzen Sie an der Ausbildung für Allgemeinmedizin im Klinikum?
Lucas Scagnetti: Mir gefällt einerseits, dass, bedingt durch die Größe des Hauses, ein breit gefächertes Angebot an Abteilungen vorhanden ist und man dadurch einen guten Überblick über sämtliche Fachrichtungen bekommt. Andererseits halte ich das Schnuppern in der Akutversorgung für eine gute Gelegenheit, um einen Überblick zu bekommen, mit welchen Problemen man in einer Praxis selbst konfrontiert werden könnte. Als sehr wertvoll stufe ich auch die internen Fortbildungen jeder Abteilung ein und dass zusätzlich dazu übergreifende Fortbildungen, wie etwa der med congress, organisiert werden.
Was hat Ihnen beim ersten med congress besonders gefallen?
Durch den Vorsitz jeweils eines Arztes in Ausbildung und eines Facharztes erhielt die Veranstaltung einen äußerst professionellen Charakter. Zusätzlich darf ich die Referenten loben, da jeder Vortrag qualitativ sehr hochwertig war. Die Fallpräsentationen, welche anschließend von Fachvorträgen zum Thema ergänzt wurden, waren sehr aufschlussreich. Buffet und Come-together rundeten die gelungene Organisation noch ab.
Ist ein derartiges Ausbildungsmodul sinnvoll – und wenn ja, warum?
Ja, meiner Meinung nach ist es sinnvoll, da man durch die Präsentationen Ausbildung aktiv mitgestalten kann und es zudem eine gute Übung ist, um die eigenen Fähigkeiten für externe Vorträge zu verbessern. Weiters finde ich derartige Veranstaltungen im Haus für die Ausbildung für Allgemeinmedizin sinnvoll, da es den Stellenwert der Ausbildung hebt und die Wichtigkeit des Allgemeinmediziners unterstreicht.
Was war dafür ausschlaggebend, dass Sie sich für die Allgemeinmedizin entschieden haben?
Zunächst wollte ich mir einen Überblick über die verschiedenen Fächer verschaffen. Ich wusste nämlich zu Beginn meiner Ausbildung noch nicht ganz genau, in welche Richtung ich gehen will. Ein Ius Practicandi eröffnet natürlich viele weitere Möglichkeiten für die weitere Karriere und ermöglicht eine gewisse Flexibilität in der weiteren Laufbahn.