Radiologie Angiographie

Moderne Therapie von Durchblutungs-Störungen

Ähnlich einem großen Roboter aus der Autoindustrie wirkt das neue Angiographiegerät auf der Radiologie des Klinikum Wels-Grieskirchen: Aber nicht nur optisch gleicht die Technologie der Industrie – Leistung und Benefits sind höchst innovativ und sorgen für optimale Ergebnisse: Interventionelle Radiologen und Gefäßchirurgen arbeiten Zug um Zug, der Patient benötigt nur einen Eingriff.
Der neue medizinische Roboter in der Angiographie erleichtert interventionelle Therapien durch eine präzise, hochauflösende Bildqualität aus allen Perspektiven. Und dies bei niedrigerer Strahlenbelastung als bei herkömmlichen Geräten. Am Klinikum Wels-Grieskirchen profitieren vor allem Patienten in der Diagnostik und Therapie von Schaufensterkrankheit und Aortenaneurysmen durch die neue Technologie.

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz PAVK oder „Schaufensterkrankheit“, beeinträchtigt die Durchblutung von Armen und hauptsächlich Beinen. „Betroffene haben vor allem starke Schmerzen, aber auch eine Schädigung des Gewebes kann auftreten“, so Herbert Lugmayr, Leiter des Instituts für Radiologie am Klinikum Wels-Grieskirchen. Gefährdet sind meist Raucher. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte. Je eher die PAVK diagnostiziert wird, umso besser sind die Behandlungsaussichten. 

Roboterunterstützte Behandlung

Nach der klinischen Diagnosestellung wird eine Angiographie vorgenommen. Angiographie heißt übersetzt Gefäßröntgen. Heute setzen wir diese vor allem in der Therapie von Durchblutungsstörungen ein, das heißt, mit Hilfe dieses Gerätes können wir verstopfte Blutgefäße effektiv wieder eröffnen und die Durchblutung normalisieren“, erklärt Lugmayr.

 

Prim. Univ.-Prof.Dr. Herbert Lugmayr

„Das Praktische an diesem Gerät: Während des Eingriffs ist es jederzeit verfügbar und flexibel einsetzbar. So können wir ständig unter Röntgenkontrolle arbeiten und sehen genau, wie weit wir mit der Therapie schon gekommen sind und ob das Ergebnis perfekt ist. Dies wird in Echtzeit auf den Bildschirm übertragen.“

Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Lugmayr
Leiter des Instituts für Radiologie
am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Patientengröße, Allgemeinzustand oder auch die notwendige Positionierung der Röntgenquelle kann für Radiologen eine große Herausforderung darstellen. Moderne roboterunterstützte Technologien, wie das neue Angiographiegerät mit einem schwenkbaren, weitreichenden C-Arm und einem zulässigen Patientengewicht bis zu 280 Kilogramm, machen auch in Extremfällen eine qualitativ hochwertige Bildgebung möglich. 

Beispiel PAVK: Ein Eingriff statt drei durch innovative Technologie 

„Dieses Gerät ermöglicht eine optimierte Therapie für den Patienten durch die gleichzeitige Zusammenarbeit von Anästhesie, Gefäßchirurgen und interventionellen Radiologen. Was ich damit meine, darf ich anhand eines Beispiels zeigen“, veranschaulicht der Welser Radiologie-Primar. „Ein Patient hat schwere Durchblutungsstörungen in beiden Beinen. In der klinischen Praxis heißt das: Den Verschluss an der Beckenarterie sollte der Radiologe wieder eröffnen. Die Verengung der Leistenarterie beidseits muss operativ vom Gefäßchirurgen behandelt werden. Und zum Dritten: Die Verengung der Oberschenkelarterien sollte wiederum durch den interventionellen Radiologen behoben werden, diesmal aber in Richtung nach unten. Insgesamt sind dies drei Eingriffe.“  Unter der Leitung von Manfred Kastner, Oberarzt am Institut für Radiologie in Wels, kommt dann das neue Angiographiegerät zum Einsatz. 

 

Dr. Manfred Kastner

„Unter Zuhilfenahme der neuen Technologie können alle Eingriffe kombiniert auf einmal behoben werden - durch optimierte Zusammenarbeit von Anästhesie, Gefäßchirurgie und interventioneller Radiologie kommt es also nur zu einem Eingriff anstatt zu drei.“

OA Dr. Manfred Kastner
Institut für Radiologie 
am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Moderne Bildgebung
am Klinikum

Lugmayrs Resümee: „Der Fortschritt der diagnostischen und interventionellen Radiologie der letzten Jahre bringt für den Radiologen Motivation und Freude an der Arbeit. Für den Patienten aber bringen diese Erkenntnisse eine beschleunigte Diagnostik, rasches Einsetzen der Therapie und optimale Behandlungsmöglichkeiten.“