Roboterchirurgie © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Robert Maybach

Prostatakrebszentrum: Gebündelte Expertise für individuell beste Therapieoptionen

Ab dem fünfzigsten Lebensjahr ist ein Großteil der Männer von urologischen Beschwerdebildern betroffen. Neben gutartigen Erkrankungen wie Steinleiden oder entzündlichen Erkrankungen, handelt es sich dabei auch um Tumorerkrankungen. Mit 27 Prozent ist Prostatakrebs die häufigste bösartige Erkrankung unter Österreichs Männern. Das Prostatakrebszentrum Wels bündelt interprofessionelle Kompetenz, um seinen Patienten maßgeschneiderte Therapieoptionen bieten und ihre Prognosen verbessern zu können. Nach einem intensiven Prüfungsprozess wurde das Prostatazentrum am Klinikum-Standort Wels Anfang 2024 erfolgreich nach den strengen Anforderungen der DKG (Deutschen Krebsgesellschaft) zertifiziert. Neben Linz und Wien verfügt Wels über das dritte nach DKG zertifizierte Prostatakrebszentrum österreichweit.

Nach Angaben von Statistik Austria wurden im Jahr 2019 über 6.000 bösartige Tumore der Vorsteherdrüse diagnostiziert. Eine wichtige Anlaufstelle im Zentralraum Oberösterreich ist das zertifizierte Prostatakrebszentrum Wels.

Prim. Dr. Clemens G. Wiesinger, MSc, FEBU © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann

 

"Unser Ziel am Zentrum ist es, unseren Patienten schnellstmöglich die optimale individuell angepasste Behandlung anbieten zu können – nach aktuellstem wissenschaftlichen Stand und mit modernsten technischen Diagnose- und Behandlungsoptionen.

Prim. Dr. Clemens G. Wiesinger, MSc, FEBU, Leiter der Abteilung für Urologie am Klinikum Wels‐Grieskirchen und des Prostatakrebszentrums Wels

Interprofessionelle Kompetenz gebündelt an einem Zentrum

Neben der chirurgischen Behandlung – unterstützt durch die innovative Technologie des da-Vinci-Roboters – zählen die medikamentöse Therapie und weitere Optionen, wie die aktive Überwachung unter engmaschiger Kontrolle, zum Behandlungsangebot der Uro-Onkologie. Im Rahmen der Therapieplanung und -durchführung findet eine nahtlose Abstimmung der Experten aller Disziplinen des Interdisziplinären Tumorboards statt, welches Kooperationspartner des Tumorzentrums Oberösterreich ist.

 

Roboterchirurgie © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Robert Maybach
Am Klinikum Wels‐Grieskirchen kommt der da‐Vinci‐Operationsroboter seit zwölf Jahren zum Einsatz. Von der hochpräzisen innovativen Therapieoption profitieren urologische Chirurgen und ihre Patienten.

"Eingebunden sind neben der Urologie am Klinikum auch die Bereiche der Internistischen Onkologie, Radiologie, Klinischen Pathologie, Molekularpathologie und Zytodiagnostik sowie die Radioonkologie am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern", fasst Wiesinger die involvierten Fachbereiche zusammen. So wird für Patienten die individuell beste Behandlung geplant. "In unserer Patientenbetreuung am Prostatakrebszentrum steht aber nicht nur die erfolgreiche Bekämpfung des Krebses im Vordergrund, sondern unser Augenmerk liegt heute verstärkt auf der Lebensqualität der Patienten", führt Wiesinger weiter aus. Unterstützungsangebote gibt es durch die Klinische Psychologie, die Klinische Soziale Arbeit sowie eine eigens etablierte Selbsthilfegruppe für Patienten mit Prostatakrebs.

 

Urologie_Gruber © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Robert Maybach
Das Prostatakrebszentrum Wels steht für individualisierte Patientenbehandlung

Gesicherte Qualität im zertifizierten Prostatakrebszentrum nach DKG (Deutsche Krebsgesellschaft)

Prostatakrebs ist eine multidimensionale Erkrankung. In Diagnostik, Behandlung und Nachsorge muss deshalb das Wissen berufsgruppenübergreifender Teams verschiedenster Fachrichtungen einfließen. Neben Medizinern sind spezialisierte Pflegekräfte, Sozialdienste und klinische Psychologen maßgeblich an der Patientenbetreuung beteiligt. Der Erfahrungsaustausch in der hauseigenen Selbsthilfegruppe unter Begleitung eines erfahrenen Psycho- und Sexualtherapeuten bietet Betroffenen Halt, Perspektive und die Möglichkeit zum persönlichen Wissenstransfer. "Eine Krebsdiagnose bedeutet für die Betroffenen nicht nur eine tiefgreifende körperliche Erkrankung, sondern oftmals auch eine seelische, soziale und sozioökonomische Belastungssituation und damit verbundene Ängste", sagt Nina Laher-Mayr, für die Zertifizierung verantwortliche Projektkoordinatorin der Abteilung für Qualitäts- und Risikomanagement am Klinikum Wels-Grieskirchen.

DI (FH) Nina Laher‐Mayr © Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann

 

"Es ist schön zu sehen, dass neben der medizinischen Betreuung auch ganzheitliche Angebote im zertifizierten Zentrum für die betroffenen Patienten entstehen."

DI (FH) Nina Laher‐Mayr, Qualitäts‐ und Risikomanagement, Organisationsentwicklung, Klinikum Wels‐Grieskirchen

 

 

Die Zusammenarbeit dieser Experten ist für den Behandlungserfolg von entscheidender Bedeutung. "Zertifizierte Zentren müssen diese Kooperationen gewährleisten und über die erforderliche medizinisch-technische Ausstattung verfügen", so Laher-Mayr. "Alle diese Parameter sowie ein ergänzendes Spektrum an unterstützenden Angeboten und die Erhebung der Ergebnisqualität sind regelmäßig nachzuweisen." So werden zertifizierte Zentren Grundlage für die bestmögliche Versorgung von Krebspatienten.

 

Stand: Mai 2024