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Hebammen im Klinikum

Während sich viele über ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub oder zumindest über ein paar freie Festtage freuen, gibt es doch Berufsgruppen, die auch an Weihnachten unverzichtbar sind – die Hebammen zählen dazu. So macht auch Luise Berger am Heiligen Abend Dienst auf der Entbindungsstation am Klinikum Wels-Grieskirchen. 

„Gemeinsam mit zwei weiteren Kolleginnen übernehme ich heuer am 24. Dezember den Nachtdienst“, erzählt die 28-Jährige aus Sattledt. „Wenn man Hebamme wird, ist einem von vorne herein bewusst, dass Dienste auch an Feiertagen nötig sind. Natürlich ist man da selber ein wenig wehmütig, wenn sich die eigene Familie zu Hause unterm Christbaum versammelt und man nicht dabei sein kann. Einem absoluten Weihnachtsfan und Familienmenschen tut das schon ein bisschen weh. Aber irgendjemand muss die neuen Erdenbürger, die ‚Christkindln‘, ja schließlich in Empfang nehmen. Und wenn man sich im Team ein wenig abwechselt, dann trifft es einen selbst nur alle paar Jahre einmal.“ Aktuell begleiten an beiden Klinikum-Standorten 36 Hebammen – 25 in Wels, elf in Grieskirchen – Mütter bzw. Eltern und Kinder während der Schwangerschaft und der Geburt. Sie stärken und unterstützen nicht nur in fachlicher, sondern auch in emotionaler Hinsicht. 

Keine Garantie für Weihnachtsruhe

An ihrem Job schätzt die junge Hebamme: „Die Begleitung von werdenden Eltern in einer Ausnahmesituation wie der Geburt ist abwechslungsreich und herausfordernd. Durch die Zusammenarbeit mit unserem genialen Team macht dieser besondere Beruf wirklich Freude.“ Die Stimmung an den Weihnachtsfeiertagen ist auch im Kreißzimmer des Krankenhauses eine ganz spezielle. Geplante Kontrollen und der rege Betrieb des Alltags fallen weg, womit ausschließlich die Betreuung von werdenden Eltern im Fokus steht. „Es kann aber auch an diesen Tagen sein, dass es drunter und drüber geht – wie immer kann man das im Kreißzimmer nicht planen. Von den Familien selber wünschen sich zwar die wenigsten, Weihnachten bei uns zu verbringen, aber auch das suchen sich eben weder die Eltern noch die Hebammen aus“, so Berger. „Vor rund fünf Jahren hatte ich ebenfalls am 24. Dezember Nachtdienst“, erzählt die junge Hebamme. „Es kam ein Paar zur Aufnahme, die Frau hatte regelmäßige Wehen. Die werdenden Eltern waren ganz verdutzt, dass sich ihr Kind schon auf den Weg machte, wo sie doch soeben vom Weihnachtsessen mit der Familie – Bratwürstel und Sauerkraut – kamen und man doch immer sagt, dass Frauen zur Geburt hin keinen Hunger mehr hätten. Ihr Kind hat sich nicht daran gehalten und wurde noch vor Mitternacht geboren. In der Geburtshilfe läuft selten etwas genau nach Lehrbuch.“

Wunsch für 2024?

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„Besonders wünsche ich mir, dass die Zusammenarbeit im Team und auch interdisziplinär weiterhin so gut funktioniert und wir so qualitative Geburtshilfe für ‚unsere Familien‘ leisten können.“ 

Luise Berger BSc
Hebamme am Klinikum Wels-Grieskirchen

 

 

Berufsbild Hebamme

Am Klinikum Wels-Grieskirchen betreuen Hebammen Geburten ab der Schwangerschaftswoche 25+0. Kommt eine Schwangere zur Geburt ins Klinikum, starten die üblichen Abläufe mit der stationären Aufnahme, dem vaginalen Tastbefund und CTG-Kontrollen. Die Kardiotokografie (CTG) zeichnet die Herzfrequenz des Babys im Bauch sowie die Wehentätigkeit bei der Mutter auf. Im Kreißzimmer erfolgt dann die individuelle Betreuung der Frau je nach Geburtsfortschritt – zum Beispiel beim Entspannen in der Badewanne, beim Einnehmen verschiedener Positionen sowie durch eine eventuelle Schmerzmittelgabe. Hebammen unterstützen den physiologischen Verlauf der Geburt, sorgen für den Dammschutz bei der Mutter, erkennen Regelwidrigkeiten und reagieren entsprechend darauf – zum Beispiel durch das Hinzuziehen eines Arztes oder einen Lagerungswechsel. Auch nach der Geburt sind die Hebammen für Mutter und Kind da. Die Betreuung im Kreißzimmer geht weiter, bis Mutter und Kind auf die Geburtenstation verlegt werden. Die Nachbetreuung durch die Hebammen reicht von der Überwachung der Kindesentwicklung über die Einführung in das Stillmanagement und der Kontrolle der nachgeburtlichen Abläufe über die Sicherstellung des Wohlbefindens von Mutter und Kind.

 

Stand: Dezember 2023