Frauen und Gesundheit – Warum eine geschlechtersensible Versorgung wichtig ist

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Ärztin mit einer Frau

Pressematerial

Frauen und Gesundheit – Warum eine geschlechtersensible Versorgung wichtig

Frauen sind im Laufe ihres Lebens mit spezifischen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert. Hormonelle Umstellungen in Pubertät, Schwangerschaft und den Wechseljahren beeinflussen das Risiko für bestimmte Erkrankungen oder können bestehende Beschwerden verstärken. Die Beispiele reichen von Migräne, Depression und Schlafstörungen über Autoimmunerkrankungen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Thrombosen, Osteoporose und Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen bis hin zu Diabetes Typ 2, Demenz und Harnwegsinfekten.


Der Internationale Frauentag am 8. März macht seit über 100 Jahren auf die Herausforderungen und Errungenschaften der Gleichberechtigung aufmerksam. Ein wesentlicher Aspekt der gesellschaftlichen Teilhabe von Frauen ist ihre Gesundheit – in jeder Lebensphase und mit all ihren individuellen Bedürfnissen. Dennoch basiert die moderne Medizin noch vielfach auf einem männlichen Normkörper – angefangen bei Dosierungsempfehlungen von Medikamenten über die Entwicklung künstlicher Gelenke bis hin zur Interpretation von Herzinfarktsymptomen.

Herzinfarkt: Oft unbemerkt und lebensbedrohlich

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„Bei einem akuten Herzinfarkt empfinden Frauen den klassischen Brustschmerz in vielen Fällen
weniger intensiv – dadurch wird die Gefahr oft nicht sofort erkannt.“

Primaria Dr. Elisabeth Modler, Leiterin der Zentralen Notfallambulanz, Klinikum Wels‐ Grieskirchen
 

 

Besonders bei älteren Patientinnen sind die Symptome immer wieder unspezifischer. „Während der typische, ausstrahlende Brustschmerz bei Männern meist deutlich spürbar ist, klagen Frauen häufiger über ein Druck‐ oder Engegefühl in der Brust und in der Magengegend oder ein Ziehen in den Armen“, so Modler. Neben diesem weniger eindeutigen Schmerz können begleitend weitere Symptome auftreten, darunter Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche sowie Übelkeit und Erbrechen. „Viele Frauen deuten ihre Beschwerden zunächst als harmlose Magenverstimmung und erkennen die Ernsthaftigkeit der Situation nicht“, erklärt Modler. „Besonders ältere Frauen neigen oft dazu, ihre Symptome zu verharmlosen, weil sie andere nicht belasten möchten.“

Die Zahlen des Frauengesundheitsberichts 2022 zeigen alarmierende Fakten: Mit 35,7 Prozent aller Todesfälle von Frauen im Jahr 2021 sind Erkrankungen des Herz‐Kreislauf‐Systems die häufigste Todesursache. Ursachen sind unter anderem hohe Stressbelastung sowie oft verspätete Diagnosestellungen aufgrund anderer Symptome als bei Männern.

Brustkrebs: Früherkennung rettet Leben
Brustkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung bei Frauen. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um die Heilungschancen zu maximieren.

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Primaria Dr. Sonja Heibl

 „Rund jede sechste Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs – doch dank moderner Früherkennungsverfahren und innovativer Therapien können mittlerweile drei von vier Betroffenen langfristig geheilt werden.“ 

Primaria Priv.‐Doz. Dr. Sonja Heibl, Leiterin der Abteilung für Innere Medizin IV, Hämatologie, internistische Onkologie und Palliativmedizin, Nephrologie und Dialyse, Klinikum Wels‐ Grieskirchen

 

Zur wichtigsten Vorsorgeuntersuchung zählt die Mammografie ab 45 Jahren. Eine MRT‐Untersuchung der Brust kann in bestimmten Situationen, zum Beispiel bei Patientinnen mit hohem Risiko aufgrund familiär gehäuft aufgetretenem Brust‐ oder Eierstockkrebs, eingesetzt werden. „Die Erfolgsaussichten hängen maßgeblich von der Art der Erkrankung, dem Stadium bei Diagnosestellung und der individuellen Grundkonstitution der Patientin ab“, sagt Heibl. Die stellvertretende Leiterin des Tumorzentrums OÖ weist darauf hin, dass die Tastuntersuchung der Brust allein nicht ausreiche: „Der Tumor sollte idealerweise erkannt werden, bevor er tastbar ist.“

Psychische Gesundheit: Eine unterschätzte Herausforderung
Frauen sind häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen als Männer: Während diese nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei Männern 13,9 Prozent der Erkrankungen ausmachen, liegt der Anteil bei Frauen bei 15 Prozent. Besonders alarmierend ist die Situation bei jungen Frauen unter 20 Jahren – hier sind psychische Erkrankungen mit 27 Prozent die häufigste Ursache für
krankheitsbedingte Beeinträchtigungen.


Katharina Glück, Leiterin der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am Klinikum Wels‐Grieskirchen, unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Behandlung: 

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„Frauen haben ein zwei‐ bis dreifach höheres Risiko, im Laufe ihres Lebens an einer Depression zu erkranken. Chronische Belastungen durch die Mehrfachverantwortung in Beruf, Familie und Haushalt tragen
maßgeblich dazu bei.“

Primaria Dr. Katharina Glück, Leiterin der Abteilung für Psychiatrie und
psychotherapeutische Medizin, Notfallambulanz, Klinikum Wels‐Grieskirchen

 

 

Eine umfassende WHO‐Studie zeigt, dass die Depressionsrate in Gesellschaften mit weniger starren Geschlechterrollen sinkt. Faktoren wie bessere Bildungschancen, höhere Erwerbsbeteiligung, soziale Absicherung und mehr Selbstbestimmung wirken sich direkt positiv auf die psychische Gesundheit von Frauen aus.

Gesundheit ist Gleichstellung
Die medizinische Versorgung von Frauen ist ein entscheidender Faktor für ihre gesellschaftliche Teilhabe. Das Klinikum Wels‐Grieskirchen setzt sich für eine umfassende und spezialisierte Frauenmedizin ein – damit Gesundheit nicht vom Geschlecht abhängt. Ob Prävention, Aufklärung oder medizinische Versorgung – Frauen sollen ihre organische und psychische Gesundheit ebenso
bewusst wahrnehmen wie alle anderen Aspekte ihres Wohlbefindens. Das Klinikum bietet als regionaler Ansprechpartner mit einer Vielfalt an Fachrichtungen mit Spezialambulanzen und Kompetenzzentren umfassende Versorgung in allen Bereichen der Frauengesundheit – von der Geburtshilfe mit rund 2.300 Entbindungen jährlich über spezialisierte Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen bis hin zur Altersmedizin.

 

Stand: März 2024

Bildquelle © Klinikum Wels-Grieskirchen/Nik Fleischmann

Bildquelle:  © iStock

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