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Unterschätzte Frauenkrankheit Endometriose
Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, dennoch bleibt sie oft jahrelang unentdeckt. Schätzungen zufolge ist jede zehnte Frau im fruchtbaren Alter betroffen, die Dunkelziffer liegt vermutlich höher – zu unspezifisch sind die Symptome, zu oft werden Schmerzen als „normal“ abgetan. Die zertifizierte Endometrioseklinik Wels hat sich auf Diagnostik und Therapie der unterschätzten Frauenkrankheit spezialisiert.
Bei Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter, meist im Bauchraum. „Zur Entstehung existieren verschiedene Theorien, bis dato ist jedoch keine davon eindeutig wissenschaftlich untermauert“, erklärt Gynäkologe Hannes Schneiderbauer, Leiter der Endometrioseklinik am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Das Gewebe reagiert wie die normale Gebärmutterschleimhaut auf hormonelle Schwankungen, was zu Entzündungen, Verwachsungen und Schmerzen führen kann.“
Vielfältige Ansätze in der Therapie
Durch die Etablierung spezialisierter Zentren und Aufklärungsarbeit ist die Awareness für Endometriose in den letzten Jahren gestiegen, auch das medizinische Fachpersonal ist stärker auf die Erkrankung sensibilisiert. „In der Diagnostik ist ein geschultes Auge entscheidend“, so Endometrioseexperte Schneiderbauer. Moderne Untersuchungsmethoden wie der transvaginale Ultraschall oder eine gezielte Magnetresonanztomographie (MRT) unterstützen eine zuverlässigere Erkennung. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Schmerzmedikation über Hormonbehandlungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen. „Eine OP wird vor allem bei starken Schmerzen, unerfülltem Kinderwunsch oder drohenden Organschäden empfohlen. Dabei können im besten Fall Verwachsungen gelöst und die Funktion der betroffenen Organe wiederhergestellt werden.“
Endometrioseklinik Wels
Das Klinikum Wels-Grieskirchen bietet eine spezialisierte, seit 2018 zertifizierte Endometrioseklinik. Kurze Wartezeiten, umfassende Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten inklusive roboterassistierter Chirurgie und die ganzheitliche Versorgung wurden kürzlich durch die Rezertifizierung bestätigt. „Uns werden viele Patientinnen gezielt zugewiesen“, so Zentrumsleiter Schneiderbauer. „Durch unsere Spezialisierung und kontinuierliche Fortbildungsarbeit ist es uns möglich, eine hohe Behandlungsqualität sicherstellen.“ Derzeit können Wissenschaft und Endometrioseforschung mit keinen neuen Erkenntnissen zur Krankheit aufwarten. Deshalb bleibt ein frühzeitiger Zugang zu spezialisierter Diagnostik, Therapie und Aufklärung entscheidend, um die Lebensqualität betroffener Frauen zu unterstützen.
Symptomlinderung durch Ernährung und Lebensstil
Stressmanagement und komplementärmedizinische Ansätze wie Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder Shiatsu und Yoga helfen, mit der Erkrankung umzugehen. Zusätzlich können Ernährung, Sport, ausreichend Schlaf und ein gemäßigter Lebensstil den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Empfehlenswert sind:
- entzündungshemmende Nähr- bzw. Mineralstoffe: Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Zink (Weizenkleie, Kürbiskerne), Selen (Linsen, Nüsse, Spargel, Pilze), Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Thunfisch), Kalzium, Vitamin D (magere Milchprodukte)
- An Menstruationstagen: krampflösendes Magnesium in Vollkornprodukten, Haferflocken, Weizenkleie, Quinoa und Amaranth
Abzuraten ist von:
- histaminreichen Nahrungsmitteln, die das Schmerzempfinden steigern: Hartkäse, Sauerkraut, Dosenfisch, Wurst oder Rotwein.