Innovative Katheter-Herzklappen-Implantation

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KWG_TricValve_Patientin_IMG_1714.jpg, © Klinikum Wels-Grieskirchen

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Innovative Katheter-Herzklappen-Implantation

Minimalinvasiver Ersatz der Trikuspidalklappe

Bei einer 81-jährigen Patientin mit Herzklappenfehler konnten am Klinikum Wels-Grieskirchen erstmals mittels „TricValve“-Verfahren zwei Klappenprothesen minimalinvasiv in die obere und untere Hohlvene implantiert werden. Dort übernehmen sie nun die Ventilfunktion der Trikuspidalklappe. Dank des schonenden Verfahrens erholt sich die Patientin schnell, bereits unmittelbar nach dem Eingriff verspürte sie eine starke Verbesserung.

"Die 81-jährige Patientin litt bereits seit längerer Zeit unter einer schweren Undichtigkeit der Trikuspidalklappe", berichtet Martin Rammer, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. Die Trikuspidalklappe fungiert als "Ventil" zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer, verhindert den Rückstrom von Blut in den Vorhof und somit in die beiden Hohlvenen. "Der Herzklappenfehler führte bei der der Patientin bei bereits geringer Aktivität zu starker Luftnot und zu deutlich eingeschränkter körperlicher Belastbarkeit", so Rammer. Nach einem ersten Eingriff im Juli 2023 mittels Clip-Implantation wurde nun ein neuerlicher Eingriff notwendig.

Sichere und schonende Alternative zu herkömmlichen Verfahren

Nach Evaluierung im interdisziplinären Heartteam des Klinikum Wels-Grieskirchen rieten die Experten zu einer innovativen Katheter-Herzklappen-Implantation, welche in Österreich bis dato nur an den Universitäten Wien und Graz sowie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen durchgführt wird.

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KWG_Binder_Ronald_Dr_Prim_Priv-Doz_Innere_II.jpg, © Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann

"Da die Erfolgschancen für eine wiederholte Clip-Implantation als gering eingeschätzt wurden, wählten wir als alternative, möglichst schonende Behandlungsmöglichkeit eine TricValve-Implantation."

Prim. Priv.-Doz. Dr. Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Über eine Punktion der Vene in der rechten Leiste wurden durch einen Katheter zwei biologische Herzklappen an den Einmündungsstellen der oberen bzw. unteren Hohlvene in den rechten Vorhof eingesetzt. "Diese beiden Klappen verhindern nun den Rückstrom von Blut in die Hohlvenen – die Funktion, die durch die undichte Trikuspidalklappe nicht mehr wahrgenommen werden kann", sagt Binder.

Neuer Meilenstein in der kardiologischen Versorgung

Da "TricValve"-Verfahren ist ein neues Verfahren zur Behandlung undichter Trikuspidalklappen und ergänzt das Repertoire der Kathetereingriffsmöglichkeiten des Klinikum Wels-Grieskirchen zur möglichst schonenden und effizienten Behandlung von Herzerkrankungen. Die Methode ist vor allem für Patienten in einem höheren Lebensalter eine Option, wenn andere Therapiemöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind.

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KWG_Rammer_Martin_Dr_OA_Innere_II.jpg, © Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann

"Es ist erfreulich, dass den Patienten im Klinikum Wels-Grieskirchen Dank der großen Erfahrung und des professionellen Umfelds kardiologische Behandlungsmöglichkeiten auf – auch im internationalen Vergleich – höchstem Niveau geboten werden können."

OA Dr. Martin Rammer, Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, Klinikum Wels-Grieskirchen

 

Stand: Juli 2024

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