
Pressematerial
Innovative Katheter-Herzklappen-Implantation
Minimalinvasiver Ersatz der Trikuspidalklappe
Bei einer 81-jährigen Patientin mit Herzklappenfehler konnten am Klinikum Wels-Grieskirchen erstmals mittels „TricValve“-Verfahren zwei Klappenprothesen minimalinvasiv in die obere und untere Hohlvene implantiert werden. Dort übernehmen sie nun die Ventilfunktion der Trikuspidalklappe. Dank des schonenden Verfahrens erholt sich die Patientin schnell, bereits unmittelbar nach dem Eingriff verspürte sie eine starke Verbesserung.
"Die 81-jährige Patientin litt bereits seit längerer Zeit unter einer schweren Undichtigkeit der Trikuspidalklappe", berichtet Martin Rammer, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. Die Trikuspidalklappe fungiert als "Ventil" zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer, verhindert den Rückstrom von Blut in den Vorhof und somit in die beiden Hohlvenen. "Der Herzklappenfehler führte bei der der Patientin bei bereits geringer Aktivität zu starker Luftnot und zu deutlich eingeschränkter körperlicher Belastbarkeit", so Rammer. Nach einem ersten Eingriff im Juli 2023 mittels Clip-Implantation wurde nun ein neuerlicher Eingriff notwendig.
Sichere und schonende Alternative zu herkömmlichen Verfahren
Nach Evaluierung im interdisziplinären Heartteam des Klinikum Wels-Grieskirchen rieten die Experten zu einer innovativen Katheter-Herzklappen-Implantation, welche in Österreich bis dato nur an den Universitäten Wien und Graz sowie am Ordensklinikum Linz Elisabethinen durchgführt wird.
Über eine Punktion der Vene in der rechten Leiste wurden durch einen Katheter zwei biologische Herzklappen an den Einmündungsstellen der oberen bzw. unteren Hohlvene in den rechten Vorhof eingesetzt. "Diese beiden Klappen verhindern nun den Rückstrom von Blut in die Hohlvenen – die Funktion, die durch die undichte Trikuspidalklappe nicht mehr wahrgenommen werden kann", sagt Binder.
Neuer Meilenstein in der kardiologischen Versorgung
Da "TricValve"-Verfahren ist ein neues Verfahren zur Behandlung undichter Trikuspidalklappen und ergänzt das Repertoire der Kathetereingriffsmöglichkeiten des Klinikum Wels-Grieskirchen zur möglichst schonenden und effizienten Behandlung von Herzerkrankungen. Die Methode ist vor allem für Patienten in einem höheren Lebensalter eine Option, wenn andere Therapiemöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind.
Stand: Juli 2024